fressmob

Fressmob

Fallen auf einem Gemüsefeld oder im Fruchtanbau Überschüsse an, wird durch Werbung auf sozialen Netzwerken, in Online- und Printmedien und auch via Flyer oder Plakaten zum Fressmob eingeladen. In einem definierten Zeitfenster können Privatpersonen am Ort des Überschuss das Gemüse oder die Früchte selbst ernten. Der Zeitraum, kann von einem Wochenende bis über mehrere Wochen andauern. 

Im Gegensatz zur Schnippeldisco kommen die Lebensmittel nicht in die Stadt, sondern die Menschen gehen aufs Land. Sie lernen dadurch die Herkunft ihrer Lebensmittel kennen. Der direkte Bezug zur Natur und der mit einem Fressmob verbundene Ausflug um an den Zielort zu kommen, machen ihn auch für Familien attraktiv. Jeder Teilnehmer reist vorzugsweise mit dem öffentlichen Verkehr an und erntet was er benötigt. Durch eine breite Streuung der Werbung wird der normale Absatz des Gemüse höchstens geringfügig gestört.

Je nach gewünschter Teilnehmerzahl ist zu deren Mobilisierung ein breites Netzwerk oder die Zusammenarbeit mit einer professionellen Verteilfirma notwendig. Die Organisation an sich ist eher mit wenig Zeitaufwand verbunden. Abgesehen von der Markierung des Feldes und der Werbung wird kein Equipment benötigt. Wichtig ist, dass den Teilnehmern durch Flyer und Schilder an Ort und Stelle Verhaltensregeln mitgeteilt werden um Littering oder das Zertrampeln von angrenzenden Kulturfeldern zu verhindern. Der Fressmobwurde bisher nie erprobt. Dass das Ernten durch Privatpersonen ohne grosse Komplikationen möglich ist zeigen aber beispielsweise Erdbeerfelder.

Für landwirtschaftliche Betriebe die einen Hofladen betreiben oder ein Gemüseabo anbieten, ist der Fressmob eine Chance um sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und Zusatzeinnahmen zu generieren. Über eine auf dem Zielfeld montierte Kasse, wie sie etwa bei Blumenfeldern üblich ist, können die Teilnehmer einen frei wählbaren Beitrag für das mitgenommene Gemüse leisten. Anders als bei der Schnippeldisco muss das Gemüse nicht vom Landwirten geerntet werden, was Zeit und Kosten spart.

Beliebte Gemüse oder Früchte stossen wahrscheinlich auf ein grösseres Interesse als weniger häufig konsumierte Gemüse und Früchte.